Zu einer regen Diskussion beim letzten Online-Treffen des GRÜNEN Ortsverbands führte der Antrag der UWB an den Gemeinderat, in dem eine „Aussetzung des Hiebsplans für mindestens 2 Jahre“ gefordert wird. GRin Anette Rehfuss stellte sowohl den Antrag, als auch die kurz darauf erfolgte Antwort des Forsts hierzu vor. Das differenzierte Ergebnis dieser Diskussion wird im folgenden zusammengefasst.
Der Wald im Klimawandel
Sicher ist es richtig und notwendig in Zeiten des Klimawandels nicht einfach weiterzumachen, wie bisher. Und es ist natürlich auch wichtig darüber nachzudenken, ob und welchen Beitrag der Wald gegen den Klimawandel leisten kann. Aus dem Antragstext der UWB lässt sich erahnen, dass man sich vom Verzicht des Fällens alter Bäume einen Klimanutzen verspricht, weil die CO2- Bindung alter Bäume um ein vielfaches höher sei, als die von Jungbäumen. Das ist sicher richtig, wenn man einen alten Baum mit einem Jungbaum vergleicht. Wenn man aber den Zuwachs und damit die CO2-Speicherfähigkeit eines alten ausgewachsenen Baums mit der CO2-Speicherfähigkeit der vielen schnell wachsenden Jungbäume auf der gleichen Fläche vergleicht, fällt die Bilanz ganz anders aus - und das für viele Jahre.
Verkaufserlös nicht im Vordergrund
Auch wenn der falsche Eindruck entstehen könnte, für Bammentals GRÜNE sei der Erlös der Waldwirtschaft durch den Verkauf reifer Bäume ein vorrangiges Ziel, dem sich alles andere unterzuordnen hätte, ist die GRÜNE Fraktion von dem Antrag der UWB nicht überzeugt. Für GRÜNE stehen die vielfältigen Funktionen des Waldes wie Erholungsraum, Sauerstofflieferant, CO2-Speicher, Wasserspeicher, Lebensraum für Pflanzen und Tiere und auch die Holzgewinnung gleichberechtigt nebeneinander.
Bei der letzten Forsteinrichtung für das Jahrzehnt 2016 - 2025 wurde die Minderung des jährlichen Hiebs von 4.400 auf 3.400 Festmetern beschlossen. Dies ist nicht zuletzt auf das erfolgreiche Eintreten der GRÜNEN-Fraktion für ein Alt- und Totholzkonzept zurückzuführen. Diese hatte sich dafür stark gemacht, dass über den gesamten Bammentaler Wald verteilt „Altholzinseln“ stehen bleiben, weil diese wertvolle Habitate für Insekten, Vögel und Kleinsäuger sind. Die GRÜNEN sind dankbar, dass eine Mehrheit im Gemeinderat für den Erhalt von Artenvielfalt eine Ertragsminderung in Kauf nimmt.
Ziel: Ökologischer Reichtum
Aber nicht nur Altholzbestände, sondern auch lichte Stellen im Wald, sei es durch Sturmschaden oder Holzeinschlag, leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität, weil dadurch Arten, die Licht benötigen, ihren Lebensraum haben, das Wild die nötigen Ruheräume findet und auch die Regenspeicherkapazität größer ist, als bei reinen Altbeständen mit ihrem dichten Kronendach. Es ist die ausgewogene Vielfalt an unterschiedlich alten Baumbeständen, die den ökologischen Reichtum des Bammentaler Waldes ausmachen. Und da noch lange nicht klar ist, welche Baumarten den Klimawandel überstehen werden, bietet die Pflanzung vielfältiger heimischer Baumarten sowie der Nachwuchs aus Naturverjüngung mit seiner größeren Anpassungsfähigkeit eine Chance, dass der Wald den Klimawandel überstehen kann. Dafür wollen sich Bammentals GRÜNE auch weiterhin einsetzen.
PD