Beim letzten Treffen des Ortsverbands wurde vom Gerechtigkeitskongress der GRÜNEN in Berlin (Artikel folgt) und von einer Veranstaltung des Kreisverbands zum Umgang mit der AfD berichtet. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Hochwasserschutz in Bammental.
Daran schloss sich eine längere Diskussion über die Frage an, warum sich die Fertigstellung und der Bezug des Containerdorfs in der Kriegsmühle seit Monaten hinschleppen. Es wurde die Vermutung geäußert, dass, seit der politische Druck weg ist, offenbar auch kein Druck mehr auf die zuständige Baufirma ausgeübt wird, endlich ihren Auftrag korrekt zu Ende zu führen. Seit dem Flüchtlings-Abkommen mit der Türkei und der Schließung der Grenzen auf dem Balkan im Frühjahr kommen statt bis dahin 250 nur noch ca. 30 Flüchtlinge pro Woche in den Rhein-Neckar-Kreis.
Dennoch leben nach wie vor Flüchtlinge in größerer Zahl in Notunterkünften (z.B. 400 Menschen in einer Turnhalle in Leimen) und wären froh, wenigstens in ein Containerdorf umziehen zu können. In den großen Notunterkünften gibt es keinerlei Privatsphäre. Menschen aus verschiedenen Ländern mit den unterschiedlichsten persönlichen, kulturellen und religiösen Hintergründen sind dort monatelang in einem Raum zusammen untergebracht und warten darauf, ihren Antrag auf Asyl stellen zu können. Am schlimmsten ist dabei, dass sie in dieser Zeit zur Untätigkeit verurteilt sind.
Trotz Bedenken gegen Standort ist Containerdorf die bessere Lösung
Auch unter den Grünen waren schon Bedenken gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in der Kriegsmühle laut geworden: Das Containerdorf liegt weit außerhalb des Ortskerns direkt an einer viel und schnell befahrenen Bundesstraße, es gibt keinen sicheren Fußweg und durch die Baumfällaktion des Kreises im vergangenen Frühjahr auch keinen Schatten oder Sichtschutz mehr.
Angesichts der Lebensbedingungen in den Notunterkünften war man sich jedoch schnell einig, dass das Leben in einem Container, in dem jeweils 3 Menschen auf ca. 14 qm zusammenwohnen, ungeachtet des Standorts eine deutliche Verbesserung darstellt.
Umso unverständlicher ist, dass die Containeranlage in der Kriegsmühle immer noch nicht bezugsfertig ist. Nicht zuletzt sind hier ja auch Steuergelder verbaut worden.
Die GRÜNEN werden bei den zuständigen Stellen im Kreis nachhaken, um die Gründe für diesen befremdlichen Zustand zu erfahren, und darauf drängen, dass das Containerdorf so schnell wie möglich seiner Bestimmung übergeben wird.
Bis die Containeranlagen insgesamt nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft gebraucht werden und man eine andere Verwendung für sie findet, wird es sicherlich noch eine geraume Zeit dauern, zumal wir davon ausgehen müssen, dass die Zahl der Flüchtlinge wieder steigen wird. „Es sei denn, man rechnet damit, dass möglichst viele im Mittelmeer ersaufen“, meinte eine Anwesende. Aber diese zynische Haltung ist unter Bammentals Bürgerinnen und Bürgern sicher die Ausnahme.
Zu seinem nächsten öffentlichen Treffen am Mittwoch, 13.7.2016 um 20 Uhr im Restaurant „Korfu“, Oberdorfstraße, lädt der Ortsverband alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.
pd